Glänzend versunkene Erdbeeren

Posted: 21. Juni 2013 by Franziska Robertz

oder: Happy Birthday Paps

Endlich gibt es sie, die kleinen wunderbaren Beeren Nüsse*. Für mich das Beste eines jeden Sommers. So schön rot und süß. So wunderbar schnell im Mund verschwunden, nach Sonne, Sommer und Kindheit schmeckend. Mit jedem Biss so mächtig viele Endorphine freischüttend. Geschmacksexplosion pur. Erdbeeren bedeuten für mich aber auch, dass sowohl mein Papa als auch mein Opa Geburtstag haben. Den Geburtstag meines Opas gedenke ich mit heutigem Tag seit über 20 Jahren nur noch in der geistigen Welt –miss you-, aber der Geburtstag von Papa der wird schön mit einer Sommer-Garten-Grillen-Familien-Feier geehrt. Eines meiner Geschenke dieses Jahr war – natürlich ein Erdbeerkuchen. Genauer gesagt eine sommerliche Erdbeer-Joghurt-Torte. Vor kurzem erschien die aktuelle Sweet Dreams. Diese Zeitschrift widmet sich mit jeder Ausgabe der Früchte, die grad saisonal auf den Markt kommen. Ich mag es sehr, ruft es doch jedes Mal in mir Vorfreude auf die Früchte, die kommen werden hervor. Dieses Mal waren es Melone, Himbeeren, Stachelbeeren und Kirschen. Sucht Ihr grad die Erdbeeren in der Liste? Die waren Hauptthema in der Sweet Dreams-Ausgabe davor. Mir persönlich haben aber einige Kreationen der aktuellen Ausgabe besser gefallen und so wandelte ich einfach hier und da das ein oder andere Rezept ab, nahm Melone und Co. raus, fügte Erdbeeren hinzu, stand vor selbstgemachten Problemen, hatte die besten Tippgeber auf Facebook, und genoss letztlich mit meiner Familie im Sonnenschein diese Erdbeerbombe:

Erdbeer-Joghurt-Torte

Für diese Torte verbrauchte ich etwa 1,5 bis 2 kg Erdbeeren. Könnte auch etwas mehr gewesen sein, da anscheinend beim Ausputzen einige in meinem Mund landeten. Aber wer weiß das schon.

Vorbereitung

1) Als erstes braucht ihr Biskuitboden. Macht einfach den, mit dem Ihr am besten klarkommt. Etwas fester sollte der Biskuitboden schon sein, damit nicht alles gleich durchweicht. Rührkuchen geht sicherlich auch, aber der könnte zu weich sein. Meine beiden Böden hatten eine Höhe von ungefähr 1,5-2cm und einen Durchmesser von ca. 22cm.
2) Während der Boden backt, sucht Euch die schönsten Erdbeeren raus. Nehmt ein paar mehr, als Ihr wirklich braucht. Zum einen muss man Erdbeeren mit Schokohülle probieren, zum anderen nascht die Familie und manchmal verhindert die Eigenfeuchtigkeit der Erdbeere, dass die festgewordene Schokohülle auch wirklich an der Erdbeere bleibt. Wer hier einen Trick weiß, ich nehme ihn gerne entgegen. Wascht die Erdbeeren, lasst aber das Grün dran. Schön trocknen lassen und nebenbei die weiße Schokolade im Schmelzer oder im Wasserbad schmelzen. Sobald die Erdbeeren keine Wassertropfen mehr haben, einfach ins Schokoladenbad tauchen und mit Schokolade umhüllen. Zum Festwerden zur Seite stellen, am besten in den Kühlschrank.
3) Von den restlichen Erdbeeren sucht nun möglichst gleichgroße Erdbeeren raus. So viele, dass Ihr einen Innenring damit legen könnt. Diese Erdbeeren kommen aufgestellt ins Herzstück der Torte. Zur Seite stellen.
4) Wiederum von den übrigen Erdbeeren – Ihr merkt schon, wir brauchen ein paar – sucht erneut wieder möglichst gleichgroße raus. Diesmal so viele, dass eine ganze Tortenetage damit belegt werden kann.
5) Für diese Torte braucht man viel Erdbeerpüree, das man schon gut vorbereiten kann: 800 g geputzte Erdbeeren mit insg. 250 g Zucker und einem Spritzer Zitronensaft im Mixer pürieren. Da man nach der ersten Hälfte auch schon eine schöne Erdbeertorte hat, und den Glossy-Schritt auch weglassen kann, sind nachfolgend die Mengenangaben auch getrennt aufgelistet.

Erdbeeren vorbereiten

Teil 1: Eine sommerliche Erdbeer-Joghurt-Torte

Für die Creme wandelte ich das Rezept der geeisten Melonen-Joghurt-Torte aus der Sweet Dreams 2/13 auf Seite 70 ab.

    300 g Erdbeeren
    300 g Naturjoghurt
    150 g Sahne
    70 g Zucker
    8 Blatt rote Gelatine
    1 Spritzer einer Zitrone

Die Erdbeeren putzen, vom Grünzeug entfernen und ab in den Mixer. Den gesamten Zucker hinzu, Zitronenspritzer rein, Deckel auf den Mixer und Rock´n´Roll.
Falls das Püree zu sauer sein sollte, einfach noch ein bisschen Zucker zufügen. Die Gelatine laut Packungsbeilage vorbereiten, einweichen.
Von dem Erdbeerpüree 2-3 Esslöffel erhitzen, die Gelatine ausdrücken und in dem erhitzten Püree auflösen. Nach und nach das gesamte Püree in den Gelatine-Mix unter Rühren zugeben. Nehmt zum Rühren am besten einen Löffel. Ein Schneebesen würde hier zu viele Luftblasen machen. Nun den gesamten Joghurt ebenfalls in Etappen unterziehen, und danach kurz in den Kühlschrank stellen.
Sobald die Masse anfängt in sich fester zu werden, so wie ganz dicker Joghurt, die steifgeschlagene Sahne unterheben.

Es wird eine Torte

Einen der beiden Biskuitböden mit einem Tortenring umschließen. Falls Ihr noch etwas von dem Erdbeerpüree übrig habt (1 EL), dann könnt Ihr damit den Boden sanft bestreichen. Erdbeermarmelade tut´s auch. Muss man aber nicht machen, kann man auch lassen. Nun nehmt Eure großen Erdbeeren (aus Schritt Nr. 3) für das Herzstück der Torte und stellt sie mit der dicken Seite nach unten und füllt so den Innenring aus. Wenn Ihr noch weitere übrig habt, könnt Ihr diese in die Mitte setzen. Jetzt wird die Erdbeer-Joghurt-Creme über die Erdbeeren auf dem Tortenboden verteilt, bis keine Erdbeerspitzen mehr zu sehen sind. Die ganze Masse glatt streichen und den zweiten Tortenboden auflegen. Ganz leicht und gleichmäßig den Boden etwas nach unten drücken, damit auch jede Luftblase mit Creme gefüllt wird. Von der Erdbeer-Joghurt-Creme dürfte noch etwas übrig sein. Diesen Rest habe ich auf den zweiten Boden verteilt und darin die Erdbeeren aus Schritt Nr. 4 hochkant gestellt, so dass sie noch gut zu sehen waren. Jetzt ab in den Kühlschrank zum Durchkühlen.

Erdbeertorte

Eigentlich wäre man hier schon fertig mit einer wunderbaren sommerlich-leichten Erdbeer-Joghurt-Torte. Da die Erdbeeren nicht weiter durch Tortenguss „geschützt“ sind, sollte man die jetzige Torte auch bald zum Verzehr freigeben. Manchmal steht die Familie auch schon gewappnet mit Kuchengabel und Löffel hinter einem. Da bleibt einem auch gar nichts anderes mehr übrig.
Wer aber auch nur ein Hauch so wie ich ist, und auf alles anspringt, was glänzt und glitzert, sollte sich doch noch an den nächsten Schritt wagen. Denn jetzt kommt noch eine Ladung Glossy-Guss über die gesamte Torte. Lecker.

Extra-Tipps meiner Facebook-Freunde

Falls für den nächsten Schritt der Tortenring zu niedrig sein sollte – meiner hatte „nur“ 8cm Höhe – gibt es zwei wunderbare Tricks, den Ring zu erhöhen.
Den ersten gab mir die liebe Marlene von Marlene’s sweet things:

„Ich mache immer mit Backpapier eine Erhöhung mit rein. Ich falte es immer mehrmals das es richtig fest wird, schiebe die Öffnungen ineinander, das es richtig stramm ist, Ring drum und auch ganz fest ziehen…“

Und ein zweiter folgte von Anja:

„Ich hab vom Schweden sehr günstige Kunststoff-Tischsets. Damit erhöhe ich meinen Ring: Tischsets drum legen, Ring drum, festziehen und man hat locker 20 cm Höhe!“

Ich hätte mal auf beide hören sollen. Aber ich brauchte es ja unbedingt schwierig, also so richtig ganz schwierig. Ich hatte schon die Torte auf ein mit weißen Rollfondant bedecktes Cakeboard gepackt. Wenn ich jetzt wieder einen Tortenring rumgemacht hätte, wäre mir das Rollfondant kaputt gegangen. Vielleicht aber auch nicht, aber zu dem Zeitpunkt dachte ich, es würde alles kaputt machen. Dabei wäre ein Kuchengitter jetzt viel sinnvoller gewesen. Nun stand ich da mit meinem Glossy-Guss und wusste nicht, was nun.

Teil 2: Es glänzt und glitzert

Für den Glossy-Guss habe ich das Rezept des Himbeer-Gloss-Cake aus der Sweet Dreams 2/13 auf Seite 22 abgewandelt.

    500 g Erdbeeren
    120 g weiße Kuvertüre
    100 g Zucker
    60 g Glukosesirup
    4 Blatt (rote) Gelatine

Falls noch nicht zusammen mit dem ersten Teil (siehe Schritt 5) geschehen, von den geputzten Erdbeeren und dem Zucker ein Püree mithilfe des Mixer herstellen. Die Gelatine in Wasser einweichen. Die weiße Kuvertüre hacken und schmelzen. In der geschmolzenen Kuvertüre den Glukosesirup unterrühren – wird eine ziemlich feste homogene Masse – nicht beirren lassen. Die gut eingeweichte Gelatine ausdrücken und in der Kuvertüre-Glukose-Masse auflösen. Dann nach und nach das Erdbeerpüree unterrühren.
Die Torte nun am besten auf ein Kuchengitter stellen. Da es mehr Guss ist als man eigentlich bräuchte, am besten den Tortenring drum lassen und schon mal die Erdbeeren in dem Guss etwas versinken lassen. Kurz kaltstellen, so dass sich der Ring lösen lässt, ohne dass alles gleich zerläuft. Die Torte wieder auf das Kuchengitter stellen und den Guss gleichmäßig über die Torte laufen lassen, so dass es auch an den Seiten runterläuft. Mindestens 2 Stunden kalt stellen. Mit den schokoladeumhüllten Erdbeeren (Schritt 2) dekorieren und genießen.

Meine Torte stand nun schon auf dem Cakeboard. An ein „gleichmäßig über die Torte laufen lassen“ war nicht zu denken. Damit nicht allzu viel Schaden entsteht, habe ich einfach Backpapier herum verteilt und in kleinen Schritten ganz behutsam den Guss oben und an den Seiten verteilt.

Hat gedauert. Hat sich gelohnt.
Mit den Schokoerdbeeren um die Torte ist es ein sehr schön gelungener Geburtstagskuchen.
Happy Birthday, Paps.

Erdbeer-Joghurt-Torte

Eure Franzi

* Ich wollte es auch nicht glauben, aber schaut selbst: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeeren

6 Comments

  • Joghurttorten-Rezept mit Aprikosen und Granatapfelkernen - fruchtig lecker 10. Februar 2018 at 23:49

    […] habe ich wieder eine Blogempfehlung für Euch. Die liebe Franziska hat in ihrem Blog Dynamite Cakes eine ganz tolle Himbeertorte gezaubert. Ich finde, sie sieht so klasse aus, dass ich sie Euch nicht vorenthalten wollte. Also […]

    Reply
  • Bärbel 8. Februar 2018 at 14:18

    PS: Deinen Newsletter kann ich leider nicht abbonieren, irgendwas funktioniert nicht.

    Reply
    • Franziska Robertz 28. März 2018 at 20:55

      Danke für den Hinweis. Da kollidierten zwei PlugIns miteinander. Es müsste jetzt wieder funktionieren 🙂

      Reply
  • Bärbel 8. Februar 2018 at 14:17

    Hallo Franziska,

    was für eine tolle Torte. Deine „Nuss“-Torte sieht einfach nur lecker aus. Ich kann es kaum noch erwarten, dass es endlich wieder frische Beeren gibt. Im Moment werden zwar Himbeeren in den Supermärkten angeboten, aber das ist wirklich nicht das Wahre. 🙂 Erdbeeren wären jetzt auch klasse ….

    Ganz liebe Grüße
    Bärbel

    Reply
  • Kathrin Holas 1. Juli 2013 at 19:41

    Wow, was für eine herrliche Torte! Fruchtig, frisch und sicher megalecker! Da hat sich dein Papa sicher dolle gefreut!

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    • Dynamite Cakes 1. Juli 2013 at 20:07

      Oh ja, hat er. Ruckzuck war die Torte auch in den Mündern verschwunden.

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