Oder: Cry von Johnnie Ray
Die gemeinsame Elvis-Woche mit Sina hat mir so gut gefallen, dass ich sofort „Ja, ich mach mit“ sagte, als sie mich vor ein paar Tagen wegen ihrer neuen Idee anfragte: 4 Bloggerinnen erzählen an den nächsten 4 Sonntagen von 4 Nr.1-Hits ihres Geburtsjahres. Diese 4 Bloggerinnen sind Sina vom Blog Giftigeblonde, Katja von HoetusPoetus, Sonja von Auf der Suche nach Weltfrieden und ich. Da mein Geburtsjahr leicht außerhalb von Rock’n’Roll und Petticoats liegt, habe ich mir einfach mal das Geburtsjahr meiner Mama genauer angeschaut:
Wir schreiben das Jahr 1952. Deutschland versucht mit fröhlich-romantischen Schlagern den grauen, vom Krieg zertrümmerten Alltag zu entfliehen. Ich mag die deutschsprachigen Schlager der 1950er ja sehr. Doch außer, dass Peter Alexander in 1952 seinen Durchbruch mit Die süßesten Früchte essen nur die großen Tiere (*klick* – im Duett mit Leila Negra) hatte und auch Vico Torriani mit dem Tango Addio Donna Grazia *klick* seinen ersten Erfolg feierte, waren neben den vielen Seemannsliedern (Hans Albers, Lale Andersen, …) keine Songs dabei, die auch nur irgendwie zum Tanzen und Ausgelassensein anregten.
In den USA des 1952 sah es indes musikalisch schon anders aus. Es formierte sich eine neuartige Musikrichtung, die später mit Elvis populärer denn je wurde: der Rock’n’Roll. Es heißt, dass es der US-amerikanische DJ Alan Freed war, der um 1951/52 den aus dem Blues stammenden Slang-Ausdruck Rock’n’Roll nun zum ersten Mal für einen Musikstil benutzte. Seine Radio-Shows rund um den Rock’n’Roll waren jahrelang extrem populär. In einem späteren Beitrag werde ich mal auf seine Geschichte genauer eingehen.
Dass sich diese neue Musikrichtung erst entwickelte, hört man den frühen Songs noch sehr gut an. So auch Johnnie Ray’s Song Cry, der zu den allerfrühesten Einflüssen in Richtung Rock’n’Roll gezählt wird:
Cry war ganze 11 Wochen lang in den US-Charts auf Platz 1 und wurde erst im März 1952 von der wunderbaren Kay Starr und ihrem bluesigen Song Wheel of Fortune *klick* abgelöst. Das 2. Lied, das Johnnie Ray im Video singt, ist Soliloquy Of A Fool von 1957 – very groovie …. Und die nette Moderatorin keine geringere als Patti Page.

Da Johnnie Ray’s Musik vorherrschend an die damalige afroamerikanische Musik angelehnt war, hielt man ihn selbst erst auch für einen Afroamerikaner. In Wirklichkeit war er ein Nachkomme europäischer Einwanderer und indianischer Ureinwohner. Man sagt, dass seine Auftritte, die vor musikalischer Emotionalität und Selbstmitleid nur so strotzten, seiner einseitigen Taubheit (seit Kindheitstagen) und dadurch Introvertiertheit geschuldet sind. Ich finde ja, dass seine Schluchzer in den Liedern in den Übergang zur neuen Musikrichtung ziemlich gut reinpassen. Egal ob inszeniert oder authentisch. Auf alle Fälle, so oder so, ein Großer seiner Zeit.
Das war nun ein Nummer-1-Hit aus 1952. Nächsten Sonntag gibt es den nächsten. Und bis dahin schauen wir mal, welche Lieder es auf Platz 1 bei den anderen 3 geschafft haben:
Sina *klick*
Katja *klick*
Sonja *klick*
Was war denn so die Nummer 1 in Eurem Geburtsjahr? Freu mich auf Eure Antworten.
Eure Franzi
16 Comments
[…] Blonde, Franzi von DynamiteCakes, Katjas zauberhafte […]
[…] Sonntag ist Juli bis September dran. Die Cooperation mit der Giftigen Blonden, Franzi von DynamiteCakes und Katjas zauberhafte Welt hat so gut geklappt, dass auch gleich noch Gabi dazugekommen […]
[…] Sonntag ist April bis Juni dran. Die Cooperation mit der Giftigen Blonden, Franzi von DynamiteCakes und Katjas zauberhafte Welt hat so gut geklappt, dass auch gleich noch Gabi dazugekommen […]
Aber nein. Das bleibt unter uns! 🙂
Bei mir wars, als ich ganz klein war der Peter Kraus und dann so mit 7 oder 8 Jahren der Heintje. 🙂
Ganz toll, was Du hier recherchiert hast und ist vor allem sehr interessant.
Naja, auch ein Rock `n`Roll musste sich erst mal entwickeln.
Mehr bekannt sind und waren mir da mehr die Schlager. Obwohl ich ert 1960 zur Welt kam, waren natürlich die Lieder von Peter Alexander und Vico Torriani in meiner ganzen Kindheit präsent.
Ich glaube, früher war alles noch nicht so kurzlebig wie heute. Das dürfte auch bei der Musik so gewesen sein.
LG Gabi
Ich war als Kind in Peter Alexander verliebt – aber nicht verraten 😉
Ehrensache… hab dich in meinem externen reader, der liefert alles sehr übersichtlich.
♥
das hat Spaß gemacht zu lesen- für Musik, samt Hintergrundinfo, bin ich immer zu haben! Freu mich schon auf die nächsten Beiträge!
Vielen Dank 🙂 Und ich freu mich, dich als Leser bei mir zu haben 🙂
Menno …. WO ist denn mein erster Kommentar??? Futsch?!
egal …. hier nochmal ….
Meine Mama war ja im Jahr 1951 geboren…
von daher kannte ich den ein oder anderen Song von GANZ früher durch sie und ihre Liebe für die Musik.
Ich finde es auch toll, was du für Hintergrundwissen lieferst….
von Rays „Handycap“ merk man so wirklich nichts…
Dir Franzi noch einen schönen Sonntag….
ich bin sehr gespannt was DU für nächste Woche raussuchst….
Lieb Gruß …. Katja
Ich weiß gar nicht, warum ich die 1950er so sehr mag – vielleicht ist es die „Leichtigkeit“ der Musik. es war die Jugendzeit meines Vaters, und bis heute kann er viele Texte der deutschsprachigen Lieder auswendig. Das fand ich als Kind immer cool, wenn er mir die Texte vorsagte 🙂
Ich freu mich auch schon sehr auf die nächsten Sonntage bei dir ♥
[…] “Nummer 1 Hits im Geburtstag” und ist eine Cooperation von der Giftigen Blonden, Franzi und Katjas zauberhafte Welt […]
Wow Franzi!
Was du immer für tolle Beiträge schreibst!
Sooviel Hintergrundinformationen!
Ich freu mich so dass du mitmachst, und auch die anderen Mädels natürlich, Ich hoffe Sonjas Beitrag erscheint heute noch.
Liebe nächtliche Grüße Sina
Danke dir, liebe Sina ♥
Ich muss mich mit den ganzen Infos immer arg zurückhalten, sonst werden die Beiträge einfach zu lang 😉
Sonjas Beitrag hab ich nun auch nachgetragen. Schön, dass sie dabei ist 🙂
[…] hat soviel Spaß gemacht, auch euch, scheinbar, dass ich das heute mit der Sonja, der Franzi, die ihr alle von #elvisforever schon kennt und der Katja nochmal […]